Die Standortdiskussion für Grundschulen in Lilienthal hat die aktuelle Ratsperiode und die letzten fünf Jahre entscheidend geprägt. Nachdem die Planungen für die Schröterschule durch viele Ehrenrunden und Kostenverdoppelung abgeschlossen werden konnte, zog sich die Frage nach einer 5. Grundschule für Lilienthal seit drei Jahren ergebnislos durch die Lilienthaler Gremien und beeinflusste andere Projekte wie die Mauerseglerstraße maßgeblich.
Das Bauprojekt an der Mauerseglerstraße ist mittlerweile Geschichte und die Prognose für die Schüler*innen-Zahlen der nächsten 10 Jahre wurde bereits von der Realität überholt. Fakt ist, dass laut Prognose und den vorliegenden Anmeldezahlen für dieses und das kommende Schuljahr der Höhepunkt im Hinblick auf die Schüler*innen erreicht ist und bis zum Jahr 2024 an den Scheitelpunkt gelangt um danach abzuflachen. Es liegt also dringender Handlungsbedarf vor!
Doch diesen Bedarf sehen die Ratsfrauen und -herren der CDU/FDP und SPD nicht. So soll statt einer möglichst zügigen Erweiterung des Standortes Falkenberg zunächst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung im Vergleich zum Neubau einer 5. Grundschule erfolgen. Eine Wirtschaftlichkeit ist wichtig, gerade für einen hochverschuldeten Ort wie Lilienthal – keine Frage. Die Krux daran ist jedoch, dass eine solche Berechnung zusätzliche Kosten verursacht: durch die Dienstleistung an sich aber vor allem durch den Faktor Zeit. Die Kinder, Lehrer*innen und Eltern benötigten jetzt eine Lösung und nicht erst in 2025 oder später!
So haben wir in der letzten Ratssitzung erneut eindringlich dafür plädiert, konkret zu werden und Falkenberg dauerhaft um mindestens einen Zug zu erweitern und von einer Wirtschaftlichkeitsberechnung abzusehen. Grundlegend hierfür ist auch die Entscheidung, die Planungen jetzt für eine 5. Grundschule aufzugeben – aus dem einfachen Grund, dass diese Schule für die zu erwartenden Schüler*innen viel zu spät kommen würde. Zudem gibt es derzeit kein Grundstück für eine weitere Schule, so dass ein Vergleich zwischen einem Neubau und einem Anbau an sich schon schwierig werden dürfte.
Doch die CDU/FDP-Gruppe unterstützt dieses Vorgehen gemeinsam mit der SPD und hat dementsprechend auch eine Mehrheit für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erzielen können – eine erneute Warteschleife für Lilienthal.
Zu unseren Fragen in der Ratssitzung, wie die Kinder bis zum Bau einer weiteren Schule vernünftigt beschult werden oder wo eine neue Schule entstehen soll, hüllte sich die CDU/FDP-Gruppe in Stillschweigen. Stattdessen folgte der Einwand, dass eine Erweiterung der Grundschule Falkenberg ein zu starkes Verkehrsaufkommen durch Elterntaxis entstehen würde… (Hinweis an die CDU: die Falkenberger Grundschule ist bereits 3-zügig und nach den Sommerferien 4-zügig – daran ändert auch ein dauerhafter Anbau nichts. Außer: das eine vernünftige Lernumgebung geschaffen wird und kein Provisorium). Vermutlich hat die CDU/FDP-Gruppe auch noch nichts vom Konzept der „Autofreien Schule“ gehört. Ist halt alles Neuland.
Kein Neuland ist aus unserer Sicht die Idee eines Bildungszentrums in Lilienthal: ein Ort, an dem KiTa, Schule und Hort gemeinsam entstehen und gelebt werden können – und einen neuen Schulstandort in den nächsten Jahren sinnvoll ersetzen können. Dieses Vorhaben ist eins von vielen Ideen, die wir in der kommenden Ratsperiode umsetzen möchten.
Bereit, weil IHR es seid.